Michael Muschalle
Ende Inhalt Gesamtinhalt Home Michael Muschalle Wie denkt man einen Denkakt? Bemerkungen zu Lindenbergs Kritik an Witzenmanns Denken des Denkaktes (Stand 10.11.02) Über diesen Aufsatz
Der vorliegende Aufsatz gehört zum Themenkreis Rudolf Steiners Begriff der Denk-Beobachtung. Ursprünglich sollte er im Zuge einer Vervollständigung der Diskussion anthroposophischer Sekundärliteratur den Untersuchungen zur Beobachtungs-Aporie im dritten Kapitel der Philosophie der Freiheit als weiteres Kapitel eingegliedert werden. Ich habe ihn schließlich gesondert auf diese Homepage gestellt. Nicht nur, weil mir der Aufwand einer Kapitelneugliederung am Ende zu hoch schien, sondern weil er auch eine gewisse Eigenständigkeit aufweist, da er sich im engeren Sinne mit der kritischen Stellungnahme eines anthroposophischen Autoren (Lindenbergs zu Witzenmann) befaßt. Den von Christoph Lindenberg in der Zeitschrift Die Drei 6/1999 erschienenen Aufsatz, Was heißt: das Denken beobachten? (im Internet zugänglich unter: http://www.geistesleben.com/diedrei/drei699/denk.html) in diese Betrachtung aufzunehmen haben mich vor allem zwei Gründe bewogen: Zum einen steht Lindenberg durchaus nicht im Ruf sorglos mit Steiners Werk umzugehen. Von daher war es wünschenswert sich einmal anzusehen, wie ein Autor von seinem Rang mit der hier besprochenen Thematik verfährt. Zum anderen legt der Titel seiner Arbeit nahe, daß es darin ausschließlich um Methodenfragen geht. Von daher ist es natürlich auch wichtig zu wissen, was Lindenberg zu dieser Angelegenheit zu sagen hat, zumal wenn man sich darum bemüht, ein möglichst vielschichtiges Bild anthroposophischer Autoren zum Thema Denk-Beobachtung zu erhalten. Daneben ist Lindenbergs Artikel einer der eher seltenen Fälle, in denen das spezielle Verständnis von Denk-Beobachtung eines Steinerinterpreten kritisch auf- und angegriffen wird. So daß man einerseits eine rudimentäre anthroposophische Methodendebatte vor sich hat, und zugleich eine Auseinandersetzung um die richtige Interpretation Steiners. Etwa zur Hälfte setzt sich die vorliegende Arbeit kritisch mit Witzenmanns problematischem Begriff des Denkakt-Denkens auseinander. Als Fazit ist dazu anzumerken: Bei allen Verdiensten, die sich Witzenmann zweifellos um die akademische Auseinandersetzung und Akzeptanz der Anthroposophie erworben hat, hat er sie doch zugleich infolge eines tragischen Mißverständnisses in eine methodologische Sackgasse geführt. Das wird selten irgendwo deutlicher als in den hier diskutierten Passagen seines Aufsatzes Intuition und Beobachtung.
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