Michael Muschalle Michael Muschalle Wichtige Neuigkeiten zu dieser Homepage Allgemeines zu dieser Rubrik: Hier finden Sie ausschließlich Hinweise auf Neuigkeiten, die von ganz besonderer Relevanz sind und sozusagen unter den Nägeln brennen. So etwas kommt vergleichsweise selten vor, deswegen wird die Liste der hier aufgeführten Mitteilungen naturgemäß nur in größeren Zeitabständen erweitert. Wenn Sie mehr an Veränderungen oder Aktualisierungen von Arbeiten bzw Kapiteln dieser Website interessiert sind, dann können Sie sich an den Datumsangaben im Gesamtinhaltsverzeichnis und in den Kapitelübersichten orientieren. Diese geben jeweils den letzten Stand der Überarbeitung bzw Aktualisierung an. 22. 03. 18 Eine hoffnungsvolle Zahl Es geht mir eigentlich gegen den Strich, mich mit Erfolgen öffentlich darzustellen. Die nachfolgende Zahl dient denn auch lediglich dazu, den Besucher und Leser von gewissen Tendenzen unserer Zeit ins Bild zu setzen, die in einer für meine Auffassung bemerkenswerten Zahl zum Ausdruck kommen. Es ist die Zahl von inzwischen weit über zwanzigtausend Zugriffen auf meine längere Studie Bildende Kräfte und Rudolf Steiners Philosophie der Freiheit auf dieser Webseite. So viele Besucher und Interessenten hat diese Studie seit ihrer Erstinstallation im Frühjahr 2013 bislang gefunden, und führt seither mit großem Abstand und großer Regelmäßigkeit die Zugriffstatistik jeden Monat an. Obwohl sie von Anfang an als öffentliches work in progress dort installiert war, noch immer nicht abgeschlossen ist, und inzwischen über 600 Manuskriptseiten umfaßt. Auf einer recht unansehnlichen und "exotischen" Website ohne den ganzen äußeren und ästhetischen Modernisierungsaufwand, der heute im Internet Standard geworden ist. Mir signalisiert dies zumindest, daß auch anspruchsvolle Arbeiten zu einem sehr speziellen, aber folgenschweren Thema, die dem Leser nicht nur viel Eigeninitiative abverlangen, sondern ihm auch viel Gelegenheit geben damit aktiv weiter zu forschen, durchaus ihr engagiertes und gar nicht so karges Publikum finden. Auch bei einer relativ kleinen Gemeinschaft wie den Anthroposophen und ihrer angrenzenden Nachbarschaft. Dies scheint mir auch bemerkenswert angesichts der Tatsache, daß erkenntnistheoretische Publikationen aus der Anthroposophie erfahrungsgemäß doch eher in bescheidenen Dimensionen rezipiert werden. 17. 11. 16 Forschungsprojekt zur Beobachtung des Denkens Die meisten meiner Besucher werden die Hinweise auf das Forschungsprojekt Merijn Fagards auf meiner Startseite inzwischen kennen. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf eine längere Arbeit Fagards aufmerksam machen, die thematisch zu diesem Forschungsprojekt gehört, aber auch relativ unabhängig davon zu sehen ist, da es sich um eine wissenschaftsgeschichtliche Begleitstudie handelt. Ihr Ziel liegt darin, die methodische Verbindung zwischen Franz Brentano, der Würzburger Schule der Denkpsychologie und Rudolf Steiner aufzuzeigen. Und aufzuzeigen, warum Steiner in der Schrift Von Seelenrätseln (GA 21) so intensiv auf Brentano aufmerksam macht, und sich selbst ein psychologisches Labor wünschte, um dort im Geiste Brentanos zu arbeiten. Dass ferner die Psychologen der Würzburger Schule der Denkpsychologie vom selben empirischen Geist Brentanos beseelt waren, wie ihn Steiner in der Schrift Von Seelenrätseln andeutet. Und ziemlich genau das taten, wovon Steiner in diesem Zusammenhang spricht - nämlich nach dem methodischen Vorbild Brentanos die Veranlagung zum Schauen untersuchten. Ohne freilich von Steiners Ambitionen in dieser Richtung zu wissen. Und ohne zu wissen, dass es eigentlich die Veranlagung zum schauenden Bewußtsein war, was sie untersuchten. Man kann wohl sagen, dass Fagards fruchtbare Studie zu diesem Thema in seiner historischen Linienzeichnung in der anthroposophischen Forschung bislang neu ist. Und auch eine wesentliche Forschungslücke ausfüllt, an der noch einiges weiter zu arbeiten ist. Etwa vom 20. 11. 2016 an werden Sie Fagards Studie unter dem Titel Wie demonstriert man die Veranlagung zum Schauen? Steiners Wunsch nach einem psychologischen Labor im Kontext der zeitgenössischen introspektiven Psychologie. bei meinen Gastbeiträgen finden.
Lieber Besucher, sollten Sie im Internet auf eine chinesische Webseite studienzuranthroposophie.cn oder ähnlich lautend stossen, vielleicht auch noch verknüpft mit dem Namen Jiang zhifa, dann lassen Sie die Finger davon. Es handelt sich möglicherweise um einen Betrugsversuch, mit dem Anliegen, sich unter fremder Identität Zugang zu Besuchern zu verschaffen. Zwischen meiner Website und irgend einer chinesischen existiert keinerlei Zusammenhang. Es gibt weder Kontake von mir dorthin, noch eine Einwilligung von meiner Seite, den Namen "studienzuranthroposophie" zu verwenden. Auch in China nicht. 31. 10. 12 Hartmut Traub und Rudolf Steiner: Hartmut Traubs Stellungnahme zu Fagard und Muschalle Hartmut Traub hat inzwischen in einer ausführlichen Stellungnahme auf die Kritik Merijn Fagards (und auch von mir) reagiert. Dafür sei ihm herzlich gedankt. Vieles, was er dort zu den vielschichtigen Dimensionen des Begriffs Determinismus ausführt ist zweifellos berücksichtigenswert. Da ist manche Feinjustierung noch vorzunehmen. Merijn Fagard wird sich im zweiten Teil seiner Studie auch damit näher befassen. Und sich auch zu einigen anderen Einwänden Hartmut Traubs dann noch äussern. Was mir persönlich an Hartmut Traubs Stellungnahme vollständig zu fehlen scheint, ist ein näheres Eingehen auf die bewusstseinsphänomenologische Sachlage bei Spinoza und Steiner. Denn die ist bei Steiner nicht von seiner Freiheitsphilosophie zu trennen. Ich denke jetzt nicht an den Anthroposophen, sondern an den Philosophen Steiner der 1890er Jahre. Und wenn beide (Spinoza und Steiner) auf ihre Weise vom Denken und Erkennen sprechen, dann heisst das noch lange nicht, dass sie auch dasselbe damit meinen, um an einen Kernsatz Fagards anzuschliessen. Ferner fehlen mir Hinweise darauf, dass Spinoza nun gerade nicht bei diesen empirischen Tatsachen des Bewusstseins, sondern bei einem erschlossenen Gott seinen freiheitsphilosophischen Ausgang nimmt, während Steiner bei dem im Denken aktiv handelnden Ich ansetzt. Und zwar ausgehend von den konkreten Erfahrungen des Denkens. Von dieser Aktivität eines im Denken handelnden Ich ist freilich bei Spinoza in dessen Texten nichts zu finden. Hartmut Traub unterstellt Spinoza zwar indirekt auf S. 12 seiner Stellungnahme (am Ende der Seite), mit Denken Aktivität zu verbinden. Nur kann ich meinerseits bei Spinoza selbst keinen wirklich ernst zu nehmenden sachlichen Hinweis darauf erkennen. Mir scheint dies auf S. 12 eine (von ihm auch nicht belegte) Projektion Hartmut Traubs zu sein. Denn ganz im Gegenteil: Spinozas gesamte Bewusstseinsphänomenologie, sofern man von einer solchen sprechen kann, ist durchgängig von Ohnmacht und nicht von willentlich Einfluss nehmender Aktivität des Ich geprägt. Beim Fassen von Beschlüssen und Entscheidungen, beim Erinnern und auch beim Denken. Und einen direkten Einfluss des Denkens auf körperliche Aktionen (Handlungen) schliesst Spinoza per definitionem vollends aus. (Für sachliche Korrekturen meiner Meinung bin ich durchaus offen.) Ein auf dem Thron sitzendes Ich (Monarch), das im Bewusstsein auffindbar ist, und dort Regierungsakte vollzieht, um ein Bild des Denkpsychologen Oswald Külpe von 1912 aufzugreifen, ist in der Bewusstseinsphänomenologie Spinozas beim besten Willen nicht zu entdecken. (Näheres dazu hier, Kapitel 5. Oswald Külpe und die Entdeckung des intuitiven Denkens.) Bei Spinoza, um das einmal etwas humoristisch ins Bild zu bringen, sitzt bewusstseinsphänomenologisch kein Monarch auf dem Thron, sondern es liegt ein Sklave vor dem Thron. Nun ist dieser Umstand, dass in den konkreten Ereignissen des Bewussteins kein aktiv handelndes Ich bemerkt wurde, nicht allein eine Eigentümlichkeit Spinozas, sondern war auch in der Psychologie und Philosophie bis ins 20. Jahrhundert hinein und darüber hinaus vorhanden. Vielfach geradezu Standardauffassung - etwa im Rahmen einer Assoziationstheorie des Denkens des 19. Jhs. (Näheres dazu hier, Kapitel 5.Oswald Külpe und die Entdeckung des intuitiven Denkens. ) Die konkreten Vorgänge des Denkens sind ja als empirische Ereignisse und Erlebnisse erst relativ sehr spät in der Philosophie und Psychologie im modernen wissenschaftlichen Sinn thematisiert und untersucht worden. Von einer Denkpsychologie im engeren Sinne, die sich mit der eingehenden Untersuchung von wirklichen Denkakten und nicht nur mit logischen Verhältnissen befasst, gar erst mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Mit einer solchen empirisch orientierten Psychologie des Denkens und der übrigen Bewusstseinsvorgänge, - bei Steiner seelische Beobachtung -,das darf man wohl sagen, hatte Spinoza schon historisch bedingt nicht viel im Sinn; ein Blick in seine Ethik kann dies demonstrieren. Steiner aber sehr viel. Bei Spinoza ist manches Hintergründige an praktischer Psychologie zu beobachten. Dass er sich aber eingehend und intim mit seinen Bewusstseinsvorgängen auseinandergesetzt hätte, kann man nicht eben sagen. Und die notwendige Frage vor diesem Hintergrund scheint mir daher zu sein: Was versteht eigentlich Spinoza unter Denken und Erkennen? Und wie kommt er zu dieser seiner Auffassung über diese und andere bewusstseinsphänomenologische Erscheinungen? Welche Rolle spielt der Wille und das Ich bei ihm innerhalb dieser Bewussteinsvorgänge und in der Wirkung auf diese Bewusstseinserscheinungen? Was unterscheidet ihn darin von Steiner? Und lässt sich angesichts so extrem unterschiedlicher Ausgangspunkte wie bei Spinoza und Steiner überhaupt von einer Vergleichbarkeit, Konvergenz gar ihrer jeweiligen Freiheitsphilosophie sprechen? Man kann doch nicht sinnvoll von Vergleichbarkeit ihrer (Freiheits) Philosophie reden, und dabei deren jeweilige Basis völlig ausser Acht lassen. Da helfen alle problematisierenden Hinweise auf die Vielschichtigkeit des Determinismusbegriffs in der Sache nicht weiter, wenn diese empirischen Kernaspekte übersehen werden. Hartmut Traubs Stellungnahme finden Sie unter: http://waldorfblog.files.wordpress.com/2012/10/hartmut-traub-e28093-steiner-und-spinoza-ein-diskussionsbeitrag.pdf Übrigens könnte es sein, dass die Seitenverweise auf die Arbeit Merijn Fagards in der Stellungnahme Hartmut Traubs nicht immer ganz korrekt sind. Das liegt nicht an Hartmut Traub, sondern daran, dass Merijn Fagard ihm vorab eine Version seines Aufsatzes geschickt hat, die in der Seitenzählung nicht exakt mit derjenigen meiner Website übereinstimmt. Ich bitte das zu entschuldigen. Vielleicht lässt sich das noch beheben. Meine eigene Studienskizze ist seit Erscheinen von Hartmut Traubs Stellungnahme auf S. 20 f geringfügig im Text verändert worden. Sachlich ist indessen alles gleich geblieben. 27. 09.12 Merijn Fagard, "Hartmut Traubs Kritik an Steiners Spinoza-Interpretation" Lesern, die Überraschung und Aufklärung zu schätzen wissen, möchte ich obige Arbeit von Merijn Fagard anempfehlen. Sie findet sich in den Gastbeiträgen auf dieser Website. Sie zeigt, dass eine fundierte und gründliche Untersuchung einiger Fragestellungen zu sehr anderen Resultaten kommt, als es sich mancher gestandene Philosoph - in diesem Fall Hartmut Traub - träumen lässt. Fagards Beitrag finden Sie hier. 04.10.11/ 03.01.12 "Praktische Einführung in die Beobachtung des Denkens" von Merijn Fagard Obige Arbeit möchte ich meinen Besuchern ganz besonders ans Herz legen. Merijn Fagard zeigt dort im Rückgriff auf Steiners Philosophie der Freiheit dem Leser an zahlreichen Übungsbeispielen nicht nur, wie er das Denken beobachten kann. Sondern darüber hinaus auch noch, wie sich die Beobachtung des Denkens selbst beobachten lässt. Und zwar letzteres ebenfalls im Rückgriff auf Steiners Philosophie der Freiheit. Damit liefert Fagard einen ganz wesentlichen und ebenso dringenden Forschungsbeitrag zu dieser Fundierungsschrift Steiners.
Es ist zu hoffen, dass möglichst viele Fagards Forschungseinladung folgen werden und die Mühe nicht scheuen, die das Projekt vielleicht im Einzelfall mit sich bringt. Der Erkenntnisfortschritt für das Verständnis eines zentralen Teils der Philosophie der Freiheit - das kann ich dem Leser versichern - ist gross. Fagards Beitrag finden Sie hier. 12.03.11 Klärende Worte zu Frau Mosmuller Ein paar Sätze zu Frau Mosmuller findet der Leser in der Endnote 1) am Ende der Arbeit "Zum Entschlüpfen des Denkwesens". 02.01.08 Betreff: Einige Anmerkungen zu dieser Website Besucherzahlen: Die Zahl der Besucher dieser Website hat sich in den wenigen Jahren ihres Bestehens kontinuierlich erhöht. Sie liegt jetzt bei annähernd 2500 aktiven Besuchern pro Monat. Damit sind Nutzer gemeint, die auch Downloads tätigen und offensichtlich mit dem Inhalt arbeiten. Die Zahl der Zugriffe liegt wesentlich höher - etwa um das dreieinhalb bis viereinhalbfache darüber. Derzeit bei durchschnittlich 11000 bis 12000 pro Monat. Auf der Startseite werden nur die aktiven Besucher respektive Nutzer gezählt.
25.05.07 Betreff: Buchveröffentlichung der Studien zur Anthroposophie Infolge technischer Schwierigkeiten hat es einen Verlagswechsel bei den Buchveröffentlichungen der Studien zur Anthroposophie gegeben. Ab sofort ist der erste Band über den regulären Buchhandel bzw im Internetbuchhandel erhältlich unter dem Titel Studien zur Anthroposophie Bd 1, Beobachtung des Denkens bei Rudolf Steiner; Norderstedt 2007; ISBN-13: 978-3-8334-9228-0 Besucher, die sich den ersten Band bei Lulu.com beschafft haben, können ihn falls sie dies wünschen gegen Einsendung ihres Exemplares bei mir umtauschen. Bitte mich dazu per e-mail zu kontaktieren unter: bultkamp@aol.com Ein zweiter Band mit Studien zur Erkenntnistheorie und Freiheitsphilosophie Rudolf Steiners ist aktuell in Vorbereitung und wird im Laufe des Sommers ebenfalls erscheinen. Einige weitere Bände werden dann voraussichtlich noch folgen. 21.12.06 Betreff: Buchveröffentlichung der Studien zur Anthroposophie Eine Auswahl der Studien zur Anthroposophie wird es in fortlaufender Reihe in Buchform geben. Ein erster Band Studien zur Anthroposophie Bd. I ist ab sofort über den regulären Buchhandel erhältlich, oder direkt zu beziehen bei Lulu.com . Thema des ersten Bandes: Rudolf Steiners Begriff der Denk-Beobachtung. Weitere Bände werden bald folgen. 01.07.06 Betreff: Intuitives Denken Lesern, die für Ihre Sommerferien noch auf der Suche nach interessanter Literatur sind möchte ich sehr ans Herz legen: Renatus Ziegler, Intuition und Ich-Erfahrung, Stuttgart 2006, Verlag Freies Geistesleben & Urachhausverlag. Dieses Buch benötigt für den Einstieg etwas Zeit, deswegen ist die Ferienzeit eine gute Gelegenheit dazu. Wer wirklich interessante Entdeckungen machen möchte, der wird sie in diesem Buch machen und lange davon zehren können. Es ist soweit ich sehe das erste mal, daß es auf der Ebene einer Buchveröffentlichung gelungen ist Steiners Empfehlung aus der Philosophie der Freiheit konsequent umzusetzen: "Vom lebendigen Ergreifen des in diesem Buche gemeinten intuitiven Denkens wird sich aber naturgemäß der weitere lebendige Eintritt in die geistige Wahrnehmungswelt ergeben." (Am Ende des Kapitels: Die Konsequenzen des Monismus) Was bei Ziegler bislang noch fehlt ist ein ausreichender Legitimitätsnachweis dafür, daß die von ihm erfolgte Gleichsetzung von reinem Denken und intuitivem Denken adaequat ist. Persönlich bin ich der Auffassung, daß Ziegler in dieser Gleichsetzung recht hat. Eine nähere Begründung meinerseits für die Korrektheit dieses Gedankenganges nebst einigen kritischen Bemerkungen finden Sie hier. 03.03.06 Betreff: Blindes Sehen und Anschauung des Denkens Besucher dieser Homepage, die noch immer auf den in der Vorschau angekündigten Artikel von mir warten, darf ich auf eine kürzlich hier installierte kleinere Zwischenstudie zu diesem Thema hinweisen. Siehe: Aufklärung oder Mystifikation? Sie nähert sich weiter dem Thema anhand der kritischen Betrachtung einer aktuellen Arbeit zur Beobachtung des Denkens an. Es zeigt sich dort auch, daß es seit Steiners Tod seinen Interpreten kaum gelungen ist, dessen Erkenntnisbegriff adäquat auf die Erkenntnis des Denkens zu übertragen und sich somit ein angemessenes Verständnis der Beobachtung des Denkens zu erwerben. Stattdessen wird versucht bestehende Verständnisschwierigkeiten mit der Philosophie der Freiheit im Rückgriff auf den anthroposophischen Schulungsweg zu beheben, obwohl Steiner selbst ein derartiges Procedere in der Vorrede von 1918 zu diesem Werk ausdrücklich verwirft. 07.12.04 Betreff : "intuitives Denken" In Ergänzung dessen, was ich am 25.09.02 zum Thema intuitives Denken an dieser Stelle gesagt habe, darf ich den Leser an eine weitere Arbeit verweisen, die sich dieser Angelegenheit annimmt. Über den Zusammenhang von Freiheitsfrage und Erkenntnisfrage Vor allem die Teile I und II sind einer weiteren begrifflichen Klärung des intuitiven Denkens gewidmet. Während sich die übrigen Abschnitte mehr um einen Brückenschlag in die freiheitsphilosophische und bewußtseinsphänomenologische Nachbarschaft bemühen. Wie aus der Besucherstatistik hervorgeht, ist das Interesse an beiden Arbeiten über das intuitive Denken erheblich. Deswegen möchte ich den Besucher noch auf eine - manchmal für ihn etwas ärgerliche - Eigenart dieser Aufsätze hinweisen: Ich installiere die Artikel stets dann auf dieser Homepage, wenn ich den Eindruck gewonnen habe, daß sie zu einem gewissen Abschluß gekommen sind und sich nicht mehr allzu viel verändert. Im Fall der Arbeiten über das intuitive Denken klappte diese Strategie so gut wie gar nicht. Die Folge davon ist, daß der Besucher Zugriff auf einen Artikel bekommt, der eher Werkstattcharakter hat, als fertig zu sein. Vor allem bei der letztinstallierten Studie änderte sich deren Inhalt oft sogar im Verlauf eines einzigen Tages mehrfach, sodaß wahrscheinlich ein großer Teil der Besucher jeweils eine andere Version vorliegen hat. Das kann noch eine Weile so anhalten, bis die Virulenz der Thematik zur Ruhe gekommen ist und inhaltliche Sättigung eingetreten ist. Ich hatte zwischenzeitlich für mich selbst versucht dies zu ändern. Aber es ist einfach eine Erfahrungstatsache, daß einem mehr fruchtbare Ideen zufliegen, wenn man einen noch etwas unabgeschlossenen Gedankengang öffentlich zugänglich macht, als wenn man ihn zunächst allein zu Ende zu bringen sucht. Im letzteren Fall tritt dieses fruchtbare Moment deutlich weniger zutage - die Ideen sprudeln nicht ganz so reichlich. Ich habe daher manchmal den Eindruck, daß es nicht egal ist für den Entdeckungsprozeß, ob andere, auch wenn man sie nicht kennt, über denselben Fragen brüten wie man selbst. Und letzteres scheint ja der Fall zu sein, wie sich aus der relativ großen Zahl der Zugriffe und Downloads entnehmen läßt. Dies läßt sich schlecht belegen, aber mein subjektiver Eindruck ist danach. Ich habe mich deswegen entschlossen das ältere Verfahren beizubehalten und häufiger Ergänzungen und Einschübe anzubringen. Dafür bitte ich um Verständnis. 25.09.02 Betreff : "intuitives Denken" Lieber Gast, wenn Sie an Steiners Begriff des intuitiven Denkens interessiert sind, dann schauen Sie doch einmal in das Kapitel 9. 1 "Über das Zusammenfallen von Wahrnehmung und Begriff und intuitives Denken" im Aufsatz "Rudolf Steiners Begriff der Denk-Beobachtung" auf dieser Homepage. Ich habe ihn in den zurückliegenden Wochen weiter aktualisiert und einiges präzisiert. Insgesamt möchte ich sagen, daß man mit dem jetzigen Stand wohl einen tragfähigen Verständnisansatz für diesen Begriff hat und damit weiter arbeiten kann. Ich betone dies aus drei Gründen: 1. Über den Begriff des intuitiven Denkens herrschten bislang bei anthroposophischen Autoren recht verworrene Vorstellungen. Das gilt beispielsweise für Autoren wie
Und wahrscheinlich für manchen anderen. Wie Sie sehen nehme ich mich selbst von der Kritik nicht aus. Ich habe zwar innerhalb der Dissertation durch verschiedene spätere Kommentare auf das Unzulängliche dieser Arbeit in dieser Frage hingewiesen, meine aber, dies sollte im Rahmen einer kritischen Stellungnahme anderen gegenüber eigens noch einmal erwähnt werden. Ich bitte diese Selbstkritik nicht als Koketterie mißzuverstehen, sondern als Anerkenntnis der Tatsache, daß da, wo Forschung stattfindet, der Irrtum inbegriffen ist. Und gerade anthroposophische Forschung sollte der allerletzte Ort sein, an dem so etwas Platz greifen darf wie alberne Rechthaberei. 2. Das Verständnis des Begriffs intuitives Denken ist für das Freiheitsverständnis Steiners unerläßlich, weil bei Steiner die Freiheit des Handelns in der Freiheit des intuitiven Denkens gründet. Versteht man also diesen Begriff nicht, dann hat man kaum eine Handhabe Steiners Freiheitsbegriff wirklich einsichtsvoll zu erfassen. Der Begriff des intuitiven Denkens ist ein ganz zentraler für den Zugang zur Philosophie der Freiheit, ebenso wie Steiners Begriff der Denk-Beobachtung. Beide zusammen ergeben die Basis für das Durchschauen dieser philosophischen Grundlegung der Anthroposophie. 3. Aus dieser Tatsache ergeben sich weitere praktische Gesichtspunkte für all diejenigen, die selbst aus mehr philosophischer Sicht den Zugang zur Anthroposophie suchen, und sich etwa mit dem Gedanken tragen, eine philosophische Arbeit, vielleicht sogar eine Dissertation zu diesem Thema zu verfassen. Aus der Selbsterklärungsfähigkeit des Denkens, wie sie Steiner in der Philosophie der Freiheit eigentlich mehr andeutet als sie ausführlich auszuformulieren, ergibt sich eine Fülle weiterer Gesichtspunkte aus dem Grenzbereich von Anthroposophie, Erkenntnistheorie, Psychologie, Logik und Hirnphysiologie, die einer seriösen und aussichtsreichen philosophischen Bearbeitung durchaus zugänglich sind, und die der philosophischen Erweiterung der Philosophie der Freiheit dienen. Einiges dazu finden Sie im Rahmen des genannten Kapitels 9.1 erwähnt. Ich sage dies hier aus gutem Grund, weil ich zur Zeit, als ich meine eigene Dissertation verfasste, die leidvolle Erfahrung machen mußte, daß es in akademischen philosophischen Zusammenhängen außerordentlich schwierig ist ein geeignetes Dissertationsthema zu finden, mit dem sich wichtige Aspekte der Anthroposophie aufarbeiten lassen. Zumal dann, wenn man keinen geeigneten Mentor hat, der in dieser Frage hilfreich zur Seite steht. Ich vermute, daß sich diese Sachlage bis heute nicht wesentlich geändert hat. Die Forschungsfelder und Problemstellungen aus dem genannten Grenzbereich scheinen mir solche zu sein, die nicht schon im Vorfeld die Tendenz zum Scheitern der Arbeit in sich bergen und zugleich fruchtbar und ergiebig sind. 14.11.01 Betreff : Wirklichkeitsbegriff Rudolf Steiners und Zitierfehler bei Herbert Witzenmann Eine ausführlichere Diskussion Herbert Witzenmanns ist in Kapitel 5 und in Teilen von Kapitel 6 des Aufsatzes "Zum Wirklichkeitsbegriff Rudolf Steiners" hinzugefügt, weil Witzenmann seiner Interpretation einer etwas dunklen Textstelle, betreffend das Schaffen der Wirklichkeit im Erkennen, ein im Text verändertes Originalzitat aus den Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung zugrundelegt, wobei zu fragen ist, ob diese Veränderung auf Witzenmann selbst zurückgeht, oder auf Steiner. Eine Überprüfung sämtlicher Ausgaben der Grundlinien ... durch das Rudolf Steiner Archiv in Dornach am 16.10.01 ergab, daß die Zitatvariante von Herbert Witzenmann in keiner einzigen vorkommt. Witzenmann hat ersichtlich den Originaltext selbst verändert, und zwar in Richtung auf eine Interpretation, die den ursprünglichen Sinn vollständig in sein Gegenteil verkehrt. Warum dies geschehen ist vermag ich bislang nicht zu beurteilen. Eines läßt sich hier aber auf jeden Fall sagen: Witzenmanns Interpretation der fraglichen Textstelle basiert auf einer Verkennung grundlegender Tatsachen und Aussagen des Textmaterials. Und diese Verkennung ist zu nicht unerheblichen Teilen in seine Schrift Die Voraussetzungslosigkeit der Anthroposophie, 2, Stuttgart 1986 einverwoben. Wie weitgehend andere Teile dieser Schrift von diesem Irrtum betroffen sind kann nur eine eingehendere Analyse zeigen. Diese scheint mir angesichts der vorliegenden Umstände auch dringend geboten. Es spricht verschiedenes dafür, daß Herbert Witzenmann Steiners erkenntnistheoretischen Begriff der Voraussetzungslosigkeit in essentiellen Details mißverstanden hat und infolgedessen Steiners Philosophie in eine bedenkliche Nähe zum Solipsismus rückt. Einiges zu dieser Problematik enthalten die oben genannten Kapitel 5 und 6 der vorliegenden Arbeit. Die Korrespondenz mit dem Rudolf Steiner Archiv finden Sie im Anhang. |